"Wie ein 6er im Lotto"
Frau H. ist 55 Jahre alt und hat einen Grad der Behinderung von 50 % aufgrund körperlicher Erkrankungen und Sinnesbehinderungen.
Sie arbeitete viele Jahre erfolgreich im Handel. Zuletzt war sie auch etliche Jahre als Führungskraft beschäftigt, bis sie durch eine gesundheitliche Krise ihre Arbeit nicht mehr machen konnte. Nach einer längeren krankheitsbedingten Pause und darauffolgender Arbeitslosigkeit, konnte sie in einem Qualifizierungsprojekt wieder Fuß fassen. Der Wiedereinstieg in den regulären Arbeitsmarkt gestaltete sich jedoch äußerst schwierig.
Es folgten unendlich viele Bewerbungen und Absagen. Auch die Anzahl der Enttäuschungen war groß. Aber Frau H. wollte nicht aufgeben, da sie überzeugt war, noch einen Beitrag in der Arbeitswelt leisten zu können. In diesem Sinne versuchte sie stets mit einem positiven Blick in die Zukunft zu schauen.
Frau H. kam zur WIN Arbeitsassistenz, um bei der Arbeitssuche unterstützt zu werden.
Als ersten Schritt warfen wir einen Blick auf ihre langjährigen Erfahrungen am Arbeitsmarkt, sowie auf ihre vielen Stärken, Kompetenzen und Fähigkeiten. Denn gerade motivierte ältere Menschen können einen großen Beitrag an Know-how, Erfahrungen und Besonnenheit in ein Unternehmen einbringen.
Gerade zu dieser Zeit bekam ich einen Anruf von einem Personalist eines Unternehmens, das bereits positive Erfahrungen mit der WIN Arbeitsassistenz machen konnte. Das Unternehmen suchte wieder eine Mitarbeiter*in mit Behinderung, jedoch mit einer anderen Qualifikation als sie Frau H. mitbrachte. Da ich überzeugt war, dass Frau H. aufgrund ihrer Persönlichkeit und ihrer Kompetenzen auch sehr gut in das Unternehmen passen könnte, fragte ich den Personalisten, ob ich ihm den Lebenslauf einer sehr kompetenten und engagierten Klientin schicken dürfe, die allerdings für andere Bereiche als den ausgeschriebenen zuständig sein könnte. Er antwortete: „Ja, warum nicht!“
Gesagt, getan, die Bewerbungsunterlagen wurden weitergeleitet. Frau H. wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, es folgte noch ein Tag zur Arbeitserprobung. Nach Abklärung der Förderrahmenbedingungen wurde Frau H. ein Dienstverhältnis als Allroundkraft, d.h. in den Bereichen Sekretariat und Materialüberprüfung, angeboten.
Das Abschlussgespräch mit Frau H. war besonders erfreulich, weil sie mit ihrer neuen Aufgabe überaus zufrieden ist. Frau H. verglich ihre neue Arbeitsstelle mit „einem 6er im Lotto“.
So darf man im wahrsten Sinne des Wortes von einer Win-win-Situation sprechen, wenn Dienstnehmerin und Dienstgeber gut zusammenpassen und eine beidseitige Zufriedenheit gegeben ist.
Arbeitsassistenz WIN